Vor Kurzem hatte unsere Schule die Gelegenheit, eine besondere Begegnung zu erleben: Die Nachfahrin einer Familie, die den Holocaust miterleben musste, besuchte unsere Stadt. Gemeinsam mit einer Gruppe von Schüler*innen der 10a, unserem Schulleiter Herrn Hepp sowie unserem Politiklehrer Herrn Popp besuchten wir die Stolpersteine am Kuhberg 27, die an die Verwandten von Edith Hecht erinnern.
Diese Stolpersteine tragen die Namen der Familienmitglieder von Edith Hecht, die von den Nationalsozialisten deportiert, zum Teil ermordet, zum Teil überlebt haben, darunter Edith und Gustav Weißbaum, Helmine Chaja Weißbaum, Irmgard Weißbaum, Dan Bernadus Weißbaum und Anita Hella Hopstein.
Für uns Schüler war es eindrucksvoll, an den Orten zu stehen, an denen ihre Familie vor fast 90 Jahren noch ein ganz normales Leben führte, bevor sie zur Flucht gezwungen wurde. Im Geschichtsunterricht wirken solche Ereignisse oft fern und abstrakt, doch hier wurde spürbar, wie nah uns diese Vergangenheit tatsächlich ist.
Nachdem wir uns die Stolpersteine und die Umgebung, in der die Familie lebte, ausgiebig angesehen haben, wurden wir im Anschluss im Rathaus empfangen, wo Edith Hecht uns ihre Geschichte erzählte.
Sie brachte zahlreiche Fotos mit, die das Leben ihrer Familie dokumentierten. Außerdem zeigte sie uns einige Gegenstände, die einst ihrer Familie gehörten, und die für seinen einen enormen emotionalen Wert haben, besonders spannend für uns Schüler war ein Buch mit dem Stammbaum der Familie. Sie erklärte uns dazu, dass ihre Familie früher eine Weberei in der Kieler Straße in Neumünster betrieb, bevor sie vor den Nationalsozialisten fliehen musste.
Ihre Flucht führte sie zunächst in die Niederlande und später, über Umwege durch Deutschland, nach Israel.
Die Begegnung war für uns alle eindrücklich, zumal Edith Hecht uns auch noch in der Immanuel-Kant-Schule besuchte und ihren Vortrag auf Englisch vor weiteren Schülerinnen und Schülern hielt. Es zeigte uns, wie wichtig es ist, Geschichte nicht zu vergessen, sondern sich aktiv damit auseinanderzusetzen, um die Zukunft mitzugestalten.