Der Frankreichaustausch der Immanuel-Kant-Schule

Der Frankreichaustausch der IKS mit dem Collège Forain François Verdier (https://forain-francois-verdier.ecollege.haute-garonne.fr/) in der Nähe von Toulouse bietet für Schülerinnen und Schüler ab Jahrgang 8 eine einmalige Gelegenheit, die französische Sprache nicht nur im Unterricht, sondern auch im echten Leben anzuwenden und eeeendlich zu verstehen, wozu man eigentlich Unité für Unité Vokabeln und Grammatik gepaukt hat!

Ob beim gemeinsamen Kochen mit der Gastfamilie, beim Unterricht im Collège oder bei gemeinsamen Wochenendaktivitäten – überall gibt es neue Vokabeln zu entdecken und Möglichkeiten, Sprachbarrieren zur Not mit Händen, Füßen, Mimik und Gestik zu überwinden. Doch es geht um weit mehr als nur Sprache: Unsere Schülerinnen und Schüler wagen sich mutig aus ihrer alltäglichen Komfortzone heraus und erleben den doch etwas anderen Alltag in einer französischen Familie hautnah. Hierbei sind sie zu jeder Zeit vor Ort durch ihnen bekannte Französischlehrkräfte unserer Schule begleitet und unterstützt.

Ein Austausch wie dieser ist eine Erfahrung fürs Leben: Neben der Verbesserung der Sprachkenntnisse wachsen unsere Schülerinnen und Schüler an den Herausforderungen, die ein Aufenthalt in einer fremden Kultur mit sich bringt. Sie werden selbstbewusster, offener und lernen, sich in einer neuen Umgebung zurechtzufinden.

Ansprechpartnerin für den Frankreichaustausch:

Frederike Schildt

(schildt.frederike@iks.schule.neumuenster.de)

Bonjour Toulouse! – Unser erster Schüleraustausch mit dem Collège François Verdier

Koffer gepackt, Reisepass griffbereit und die Aufregung im Gepäck: 21 SchülerInnen der Mittelstufe der Immanuel-Kant-Schule machten sich zusammen mit Frau Schildt und Herrn Weege am 18. März 2025 auf den Weg Richtung Südfrankreich. Ziel: unser Austausch mit dem Collège François Verdier in Léguevin bei Toulouse – vive la France!
Los ging’s am Hamburger Flughafen und mit einem kleinen Zwischenstopp in Frankfurt landeten wir schließlich spätnachmittags in Toulouse. Während wir auf unser Gepäck warteten, stieg noch einmal die Nervosität, sodass der eine oder andere doch nochmal die am Fachtag vorbereitete Vokabelliste wälzte („Frau Schildt, kann ich die bei der Begrüßung auch in der Hand behalten?“).
Einmal den Koffer wiedergefunden ging es dann hinaus in die Ankunftshalle des Toulouser Flughafens, wo schon unsere Austauschfamilien mit mindestens genauso viel Aufregung auf uns warteten und ihren jeweiligen Gast in Empfang nahmen. Fazit: Wozu braucht man eine Vokabelliste, wenn man doch sowieso nur voll darauf konzentriert ist, die „Bise“ (Begrüßungsküsschen) an der richtigen Seite zu beginnen…
Kennenlernen, Croissants und erste Abenteuer
Am Mittwoch ging es direkt in der Schule los: In Einzelgesprächen und während einer Feedbackrunde, die wir bewusst nur mit den deutschen Jugendlichen durchführten, berichteten alle wie es ihnen in den ersten Stunden in der Gastfamilie ergangen war („Ich hatte die beste Lasagne meines Lebens!“ ; „Und dann haben die da ganz viele kleine Schüsseln mit Nüssen und Chips als Vorspeise hingestellt, ich glaube das nennt man „Apérol“…).
Den „Apéro“(!!), einen typisch französischen Aperitif, lernten viele unserer deutschen Gäste kennen und lieben.
Dann kamen die französischen Gastgeber zu unserer Gruppe dazu und es folgte ein kleines französisches Frühstück (Croissants inklusive, bien sûr!), bevor wir die Schule, den Campus und natürlich unsere AustauschpartnerInnen besser kennenlernen durften. In Workshops und kleinen Spielen summte es in dem großen Mehrzweckraum, den wir mit nunmehr 43 deutschen und französischen Schülerinnen und Schülern gut füllten – erste internationale Freundschaften waren schnell geschlossen. Den Nachmittag verbrachten alle bei den Hobbies ihrer Gastgeber, denn Mittwoch ist in Frankreich der einzige Tag ohne Nachmittagsunterricht.
Toulouse entdecken – Stadt, Fluss, Pastellfarben und viiiel Backstein
Am Donnerstag ging es ins Herz von Toulouse. Bei einer Stadtführung fiel uns schon nach ein paar Schritten auf: Hier ist irgendwie alles leicht rosa! Kein Wunder, denn Toulouse wird auch „La ville rose“ genannt. Wegen des vielen Lehms in der Region baut man hier seit Jahrhunderten Häuser aus Backstein, was der Stadt ihre berühmte warm-rötliche Farbe verleiht. „Backstein“ oder „brique“ auf Französisch, war danach die Scherzantwort für alle weiteren Fragen, die die Fremdenführerin uns stellte.
Anschließend erfuhren wir im Musée du Pastel, warum in Toulouse nicht nur Rosa, sondern auch die Farbe Blau eine Rolle spielt: Im Mittelalter wurde die Stadt durch den Handel mit der Pflanze „Pastel“ (dt. Färberwaid) sehr einflussreich. Aus ihren Blättern gewann man einen kostbaren blauen Farbstoff, der Kleider, Teppiche und Wappen leuchten ließ – ein echtes Luxusprodukt, mit dem Händler in Toulouse so reich wurden, dass sie sich große Häuser („Aus Backstein???“ – „Jaaa, auch aus Backstein.“) bauen konnten. Im Museum durften wir auch selbst Souvenirs herstellen und mit blauer Pastelfarbe batiken.
Ritter und Regen in Carcassonne
Am Freitag wurde es mittelalterlich: In Carcassonne erkundeten wir gemeinsam mit unseren Austauschpartnern die riesige Festungsanlage mit ihren Türmen, Zugbrücken und Geheimwegen.
Während der Zeit für eigene Entdeckungstouren wurden wir allerdings besonders eines: sehr, sehr nass. Selbst eine ältere Dame, die seit Jahrzehnten in Carcassonne arbeitete, sagte uns, dass sie noch nie so viel Regen in der Stadt gesehen hätte. Zum Glück war es im Schulmuseum trocken, das wir im Anschluss noch besuchten. Hier saßen wir an Holzpulten, schrieben mit Feder und Tinte(nklecksen) und probierten den „bonnet d’âne“ auf – die Eselsmütze, die früher als Strafe für falsche Antworten aufgesetzt werden musste.
Wochenende bei den Familien
Am Samstag und Sonntag tauchten alle Schülerinnen und Schüler voll ins französische Familienleben ein. Frau Schildt und Herr Weege (ebenfalls bei ihren Gastfamilien 😉 ) waren aber natürlich auch in dieser Zeit ansprechbar und wurden mit dem einen oder anderen Foto über die Unternehmungen auf dem Laufenden gehalten: Bilder vom Keksebacken oder Shopping in Toulouse, vom Bowling, von Seilbahnfahrten, der Halle de la Machine, von der Airbus-Ausstellung, dem Raumfahrtmuseum Cité de l’Espace und so einige Spaßaufnahmen, die an dieser Stelle lieber zensiert bleiben, zeugten von viel Freude bei den gemeinsamen Ausflügen.
„Puh, sind die hier streng!“ – Schulalltag mal anders
Den gesamten Montag verbrachten wir in der Schule: In Zweier- oder Dreiergruppen liefen die deutschen Gäste in verschiedenen Klassen mit und schnupperten in verschiedene französischsprachige Fächer. Fazit: Alles ganz schön streng hier! Der eingezäunte Schulhof mit dem nach Schulbeginn verschlossenen Eingangstor, die strengen Verhaltensregeln auf den Fluren und im Klassenzimmer – da vermisste der eine oder andere doch die aus Deutschland gewohnten Freiheiten.
Aber auch das ist Austausch: Sich in der Gastfamilie und in der Schule auf Neues einlassen, Andersartigkeit wahrnehmen und akzeptieren und mit viel Lebenserfahrung im Gepäck wieder nach Hause kommen.
Diese unvergessliche Woche voller echter Französisch-Erfolge und gelebter Erfahrungen feierten wir dann abends bei einem fröhlichen deutsch-französischen Abschiedsfest mit Fotoshow und Buffet.
Am 20. Mai erwarten wir den Gegenbesuch unserer französischen AustauschpartnerInnen in Deutschland.
Au revoir und bis bald!
Text: Frederike Schildt
Unsere Austauschbegegnung im Schuljahr 2024/25

Im März liegt ein Hauch von Croissant in der Luft! Denn hier wird es für 21 Schülerinnen und Schüler unserer Schule so richtig spannend: Begleitet durch die Französischlehrkräfte Frau Schildt und Herrn Weege starten sie Richtung Südfrankreich!

Acht Tage lang tauchen wir in das französische Leben ein, wohnen in Gastfamilien (ja, auch die Lehrkräfte 😉 ) und erleben Schule am Collège François Verdier in Léguevin, 20 Minuten von Toulouse entfernt. Uns erwarten neben Unterrichtserfahrungen im französischen Schulalltag auch spannende Exkursionen nach Carcassonne und in die Toulouser Altstadt, ein Picnic an der Garonne, ein Batik-Workshop mit Pastellfarbe und ein Sport-Event.

Ende Mai 2025 wird die Freude über das Wiedersehen groß sein, wenn die französischen Schülerinnen und Schüler für acht Tage nach Deutschland kommen. Dann lernen sie die IKS kennen, entdecken die deutsche Kultur und erleben, wie sich unser Schulalltag von dem in Frankreich unterscheidet. Ein Besuch im Neumünsteraner Museum für Tuch & Technik, ein kreatives Kunstprojekt mit viel Farbe, Ausflugsfahrten nach Lübeck und Hamburg sowie ein großes Schulsommerfest werden den interkulturellen Austausch bereichern. Aber auch Mitglieder unserer Schulgemeinschaft, die nicht Austauschteilnehmer sind, kommen hier in Kontakt mit unseren französischen Gästen: So werden zum Beispiel die Stadtführungen in Neumünster und Lübeck von Kant-Schülerinnen und -Schülern übernommen und im Rahmen von Französisch- und Geographiestunden vorbereitet.

Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner