Am 24. Januar war die IKS ab 10.20 Uhr ziemlich leer.
Warum?
Alle Schülerinnen und Schüler, die an der IKS Französisch lernen, machten sich mit ihren
Lehrerinnen und Lehrern auf ins Kino.
Wir Lehrkräfte hatten uns vorgenommen, dass wir unseren Schülerinnen und Schülern über den
Klassenraum hinaus noch mehr echtes Frankreich zeigen wollten – was wäre da naheliegender als sich einen richtig guten, bewegenden französischen Film anzuschauen?
Schnell hatte Frau Hundhausen mit Herrn Coppola vom Kino in Neumünster Kontakt
aufgenommen, der sich von unserer Idee, das Kino für einen Vormittag exklusiv für unsere
Schülerinnen und Schüler zu öffnen, sofort begeistert zeigte und auch viele eigene Ideen für einen geeigneten Film hatte. Die Entscheidung fiel letztendlich nach intensivem Erfahrungsaustausch:
Wir wollten mit unseren Schülerinnen und Schülern gern den Film „Patients“ (dt. Titel: „Lieber leben“) anschauen.
In dem Film geht es um Ben, einen jungen Mann, der ursprünglich Sport studieren wollte, aber in
Folge eines Unfalls gelähmt und fortan auf einen Rollstuhl und fremde Hilfe angewiesen ist. Der
Film zeigt die Höhen und Tiefen, die Ben durchlebt, während er sich Stück für Stück in seiner neuen Realität zurechtfindet – welche sich zunächst im Alltag einer Rehaklinik darstellt.
Schwere Kost dachten wir, die den Film noch nicht kannten, anfangs. Aber wir wollten unseren
Schülerinnen und Schülern vermitteln, dass Behinderungen, Krankheit und Unfälle uns alle
betreffen können – unmittelbar oder in unserem direkten Freundeskreis – auch in jungen Jahren.
Wir wollten das Thema aus der Tabuzone holen, die Schülerinnen und Schüler sensibilisieren für
den Umgang mit Betroffenen, aber auch aufzeigen, wie wertvoll ein Leben ohne körperliche Einschränkungen ist.
Um die Schülerinnen und Schüler auf den Film einzustimmen und die inhaltliche
Auseinandersetzung mit dem Thema zu intensivieren, haben wir den Film in unserem Unterricht jeweils vor- und nachbereitet, so dass die Schülerinnen und Schüler auch ihren thematischen Wortschatz um einiges erweitern konnten.
Und was hat das Ganze nun mit Frankreich und der französischen Sprache zu tun? Ich möchte hier eine Schülerin der 10a zitieren: „Ich habe jetzt mal gesehen, wie die echten Franzosen so sind, dass sie Probleme und Themen haben, die wir auch haben.“
Es geht ja beim Erlernen einer Fremdsprache vielleicht nicht immer nur um das Fremde, sondern manchmal vielleicht auch um das, was uns mit anderen verbindet.
Anlässlich des Deutsch-Französischen Tages am 22. Januar haben wir dann hoffentlich den richtigen Film gewählt.
Christina Winkler
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